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Speaking of craft – mit Thomas Niespodziany von HS Fußbodenverlegung Harry Schulze GmbH

Bodenbeläge verlegen – das klingt erstmal nüchtern, nach pragmatischer Funktion. Doch für die Firma HS Fußbodenverlegung Harry Schulze ist genau das die Handwerkskunst und für uns bei Bolon ein unverzichtbarer Service. Das Unternehmen aus Berlin installiert seit drei Generationen Böden, darunter auch die Designbeläge von Bolon. Wir haben mit Thomas Niespodziany, Prokurist, Bau- und Projektleiter sowie dritte Generation bei HS Fußbodenverlegung Harry Schulze, über sein Handwerk gesprochen – und warum der perfekte Doppelschnitt die Königsdisziplin ist.

HS Fußbodenverlegung Harry Schulze ist ein Familienunternehmen. Was zeichnet euch besonders aus?
Unsere Qualität. Schon immer arbeiten wir nur mit den besten Materialien, verzichten auf Billigprodukte und stellen sicher, dass unsere Mitarbeitenden immer mit modernstem Werkzeug ausgestattet sind. Wir bilden Azubis aus und sorgen dafür, dass unser Handwerk fortbesteht. Uns geht es darum, den Kund*innen eine saubere, langlebige Lösung zu bieten.

Und wie geht das?
Man muss mit verschiedenen Materialien umgehen können, Untergründe analysieren, vorbereiten und perfekt bearbeiten können. Jeder Boden, egal ob Vinyl, Linoleum oder Teppich, braucht einen verlegefertigen Untergrund. Außerdem muss man beim Verlegen millimetergenau arbeiten, gerade bei hochwertigen Designbelägen. Hier kommt es zum Beispiel darauf an, dass die Nähte – also die Übergänge zwischen den Bahnen – nahezu unsichtbar sind. Das erreichen wir durch den sogenannten Doppelschnitt.

Der Doppelschnitt – klingt nach Präzision. Was genau ist das?
Beim Doppelschnitt werden zwei übereinanderliegende Bodenbahnen gleichzeitig geschnitten. Dadurch passen sie perfekt zusammen, ohne sichtbare Lücken.

Ihr habt bereits einige beeindruckende Projekte gemeinsam mit Bolon umgesetzt. Heute wollen wir über drei davon mit Dir sprechen. Was war beim Hotelprojekt Courtyard by Marriott in Berlin-Mitte besonders herausfordernd?
Die Größe! Mit über 6.000 Quadratmetern war die Fläche riesig und für uns eine Premiere in dieser Dimension. Für das Hotel wurde eine individuelle Bodenbelagskollektion mit Fade-Effekt entworfen, und eine passgenaue Verlegung war besonders wichtig. Der perfekte Doppelschnitt hat sich hier mehr als bewährt.

Im Thoughtworks-Büro in Friedrichshain habt ihr mit den Bolon Böden Raumgrenzen aufgelöst. Wie ging das?
Das war eines der kreativsten Projekte, das wir je gemacht haben. Die Architekten wollten, dass der Boden die Räume definiert und nicht andersherum. Bolon hat sich hier bewährt, denn wir konnten mit Rundungen und organischen Formen arbeiten – keine geraden Schnitte, keine scharfen Kanten.

Wie setzt man das um?
Das braucht eine Menge Planung und Präzision. Wir haben vorab Schablonen angefertigt, Tests gemacht und die Rundungen auf der Baustelle millimetergenau umgesetzt. Dazu kamen die Kollektionen Truly, Artisan und Botanic, die mit ihren unterschiedlichen Texturen und Farben für Kontraste und Orientierung sorgen zum Einsatz. Es war technisch anspruchsvoll, jedoch mit Bolon problemlos umsetzbar und das Ergebnis spricht für sich.

Der Bolon-Showroom in Berlin-Mitte ist da im Vergleich eher klein, aber vielseitig in seiner Nutzung. Was war hier die Aufgabe?
Es ging darum, einen Boden zu schaffen, der sich regelmäßig austauschen lässt, ohne den Untergrund zu beschädigen. Das ist wichtig, weil im Showroom immer wieder neue Kollektionen präsentiert werden. Wir haben zusätzliche Verlegeplatten verwendet und mit einer speziellen Trockenklebefolie gearbeitet. So kann der Boden rückstandsfrei entfernt und ersetzt werden.

Gab es Design-Herausforderungen?
Definitiv. Der Showroom hat verschiedene Flächen, auf denen die Designs ineinander übergehen – teilweise mit Zick-Zack-Mustern und präzisen Einschnitten. Es sieht simpel aus, aber hinter der Klarheit steckt viel Handwerkskunst. Und der Boden ist nicht nur funktional, sondern auch ein echter Hingucker.

Letzte Frage: Was fasziniert dich an deinem Beruf?
Die Vielseitigkeit. Jedes Projekt ist anders. Das Beste ist, am Ende auf einen fertigen Boden zu schauen und zu wissen: Das war vorher eine Baustelle – jetzt ist es ein Raum mit Charakter. Gerade bei Designprojekten wie mit Bolon sieht man, wie viel Wirkung ein Boden haben kann.

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